Fall: Fehlerhafte Aufbewahrung von Arzneimitteln
07.08.2025
Ereignis
«Abgabe des falschen Medikamentes, in falscher Dosierung, welches sich in einer Schachtel mit anderer Beschriftung befand (Medikament A, in Verpackungsschachtel des Medikament B). Bemerkt wurde Fehler da Patient fragte warum die Tabletten heute anders ausgesehen haben.»
Massnahme getroffen
Massnahme geplant

Expert:innenkommentare
xx.xx.2024
Kommentar ((Lauftext))

CIRRNET-Management Kommentare
07.08.2025
Der ohnehin schon sehr fehleranfällige Medikationsprozess wird zusätzlich erschwert, wenn Arzneimittel falsch aufbewahrt werden. Auf Basis von CIRRNET-Meldungen können dabei zwei typische Fehlerkonstellationen abgeleitet werden: Die Medikamente werden a) am falschen Aufbewahrungsort (v. a. Medikamentenschränke und -schubladen) einsortiert oder b) nach Entnahme von Teilmengen aus den Originalgebinden anschliessend in die falschen Verpackungen verstaut. Hierbei spielt auch die so genannte «Look-Alike»-Problematik eine wichtige Rolle. Die optische Ähnlichkeit begünstigt dabei nicht nur die Entstehung solcher Fehler, sondern verhindert oftmals auch ihre Erkennung. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass die Mitarbeitenden, die Arzneimittel aus Schränken, Schubladen oder Packungen entnehmen, häufig nicht mit den Personen identisch sind, die sie dort fehlerhaft platziert haben. In der Erwartungshaltung einer korrekten Unterbringung der Medikamente ist die situative Aufmerksamkeit folglich nicht immer auf diese Fehlermöglichkeit gerichtet.

User-Kommentare
18.08.2025
Eine mögliche Lösung ist, Medikamente in elektronischen Medikamentenschränken aufzubewahren (ohne Schachtel). Das Risiko des Auftretens des erwähnten Fehlers kann so minimiert werden, da
– ähnliche Medikamente, unterschiedliche Dosierungen desselben Medikaments verschiedenen Schubladen oder Fächern zugeteilt werden können
– bei Entnahme wie beim Zurücklegen sich die Pflegekraft identifizieren muss, sowie Patient und Medikament angewählt werden müssen, damit sich die richtige Schublade entriegelt und das Fach des entsprechenden Medikaments als Einziges beleuchtet wird.
So spielt es auch keine Rolle, ob dieselbe Person entnimmt und zurücklegt.

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