Patientensicherheit

Interaktives Lernen im Room of Horrors

Aufmerksamkeit für Patient:innensicherheitsrisiken lässt sich trainieren: in einem Room of Horrors. Im Trainingsraum werden Fehler und Risiken für die Patient:innensicherheit versteckt. Mitarbeitende versuchen einzeln oder im Team, diese aufzudecken.

Simulationstraining – praxisnah und konkret erlebbar

Ein Room of Horrors ist ein Trainingsraum für Patient:innensicherheit. In einem oder mehreren speziell dafür vorbereiteten Räumen (z.B. Patientenzimmer, Labor, Speisesaal, Beratungsraum) werden Fehler und Risiken versteckt. Mitarbeitende sollen diese aufdecken. Die Trainingsmethode sensibilisiert, trainiert auf spielerische Art und Weise die Aufmerksamkeit und fördert das gemeinsame Problemlösen. Im Gegensatz zu theoretischen Schulungen werden die Situationen, in denen sich Gefährdungen im klinischen Alltag manifestieren, konkret erlebbar.

Da ein solcher Trainingsraum einfach und mit wenigen technischen Mitteln umsetzbar ist, eignet sich diese Art des interaktiven Lernens für grosse und kleinere Betriebe. Die Manuale von Patientensicherheit Schweiz enthalten eine ausführliche Anleitung und verschiedene Szenarien mit Patient:innenfällen. So kann das Training im Betrieb selbständig umgesetzt werden.

Room-of-Horrors-Manuale sind derzeit für folgende Sektoren verfügbar:

Aktuell in Arbeit:

  • Spitex (2025)

Organisationen können das Training in ihrem Betrieb auch unter einem anderen Namen als Room of Horrors durchführen, beispielsweise Room of Errors, Room of Risks, Room of Learning, Aktionsraum, Trainingsraum für Patient:innensicherheit o. a.

Programminhalt

Das sechsjährige Programm wird in vier Phasen durchgeführt. Die Stiftung Patientensicherheit Schweiz konzipiert und setzt das Programm um und unterstützt die Leistungserbringer bei der Implementierung der erarbeiteten Massnahmen. Während des gesamten Programms werden Fachexpert:innen aus der Praxis, wissenschaftliche Partner:innen sowie Patient:innen und Angehörige einbezogen. Das Programm wird in enger Zusammenarbeit mit dem Swiss Center for Design and Health (SCDH) durchgeführt. Im Living Lab des SCDH werden Massnahmen vor der praktischen Umsetzung mittels Simulationen in einer realitätsnahen Testumgebung evaluiert und optimiert. Alle Programmphasen werden jeweils für die drei Schwerpunkte durchgeführt.

Sie interessieren sich für den Room of Horrors?

Der Erfolg des Programms hängt massgeblich vom Einbezug der Praxis ab. Möchten Sie sich aktiv einbringen – sei es durch Ihre Expertise in der Programmbegleitgruppe, ein Interview zur Situation in Ihrem Betrieb, einen Site Visit in Ihrer Institution oder als Pilotbetrieb zur Erprobung der entwickelten Massnahmen? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Sie möchten einen Room of Horrors in Ihrem Betrieb durchführen?

Dieser Flyer gibt Ihnen einen ersten Überblick.

Eine Podcast-Folge von XUND gibt einen Einblick, wie ein Room of Horrors Training aussehen kann.

Teilen Sie Ihre Erfahrungen

Damit wir das Angebot und das Projekt weiter entwickeln können, freuen wir uns, wenn Sie Ihre praktischen Erfahrungen zum Room of Horrors mit uns teilen. Wir sammeln diese Berichte, damit wir gute Ideen erfassen, bündeln und wieder an die Praxis zurückgeben können. Melden Sie sich für eine erste Kontaktaufnahme unter info@patientensicherheit.ch.

Short Facts

Laufzeit: Seit 2019
Budget: CHF 536’000 (2019-2022)
Finanzierung: Bundesamt für Gesundheit BAG und Eidgenössische Qualitätskommission (EQK) (2019-2022)

«Schweiz Aktuell» berichtet aus der Hirslanden Klinik Beau-Site in Bern, die zu Schulungszwecken einen «Room of Horrors» eingerichtet hat. Zur Sendung vom 21.9.2020

Was geschieht im «Room of Horrors»? Das Gesundheitsmagazin «Puls» von Fernsehen SRF1 hat Andrea Käppeli, Pflegeexpertin am Spital Muri AG, beim interaktiven Training über die Schulter geschaut. (Sendeminute 00:50–06:56) Zur Sendung vom 2. September 2019

Kontakt

Dr. Andrea Balmer
Projektleiterin
+41 43 244 14 85
balmer@patientensicherheit.ch