Berichte über irrtümlich vorgenommene doppelte Medikamentenverordnungen finden sich sehr häufig in der CIRRNET-Datenbank. Bei genauerer Betrachtung der Meldungen zeichnen sich unterschiedliche Ursachen für diese Fehler ab. Eine sehr typische Konstellation stellt dabei die Anwendung von unterschiedlichen Dokumentations- oder Verordnungssystemen durch einzelne Abteilungen/Bereiche dar. Beim Übergang an diesen Schnittstellen kommt es oftmals vor, dass gleiche, bzw. ähnliche Verordnungen in beiden Systemen vorgenommen werden. Eine weitere häufige Fehlerquelle bezüglich Doppelverordnungen ergibt sich durch die Notwendigkeit, spezielle Therapien parallel zur eigentlichen Dokumentation noch auf andere Weise zu verordnen. Dies betrifft insbesondere Therapiepläne, die mit Laborparametern kombiniert sind und häufig noch auf Papier geführt werden (z. B. Blutzucker – Insulin, Gerinnung – Antikoagulation). Auch bei der Umstellung von parenteraler auf enterale Medikation (und umgekehrt) kommt es immer wieder vor, dass die jeweils abzusetzende oder zu stoppende Verabreichungsform unbeabsichtigt beibehalten wird und deshalb doppelte Verordnungen von gleichen, bzw. ersetzenden Arzneimitteln bestehen bleiben. Bei den genannten Fehlermechanismen kann v. a. durch eine Harmonisierung und/oder Verknüpfung der verschiedenen Verordnungssysteme sowie durch intelligente Prüf- und Warnfunktionen Sicherheit geschaffen werden.