Nationale Implementierungsprogramme (NIP)
Ziel der nationalen Implementierungsprogramme ist die nachhaltige Qualitätsentwicklung durch konsequente und systematische Verankerung spezifischer Praktiken, von denen mit grosser Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden kann, dass sie die Qualität der Versorgung verbessern. Mit den nationalen Implementierungsprogrammen werden Leistungserbringer im Veränderungsprozess begleitet und unterstützt, diese Praktiken erfolgreich in die Routine zu integrieren («lokal zu implementieren»).
Nationale Implementierungs-Programme zielen also auf eine hohe Durchdringung lokaler Implementierungen der jeweiligen Praktik in der Schweiz. Die Intensität der Steuerung, Unterstützung und Koordination in einem Programm kann variieren. Neben der Verbreitung von sinnvollen Praktiken kann auch die Entfernung von schädlichen oder low-value Praktiken Ziel eines nationalen Programmes sein (De-Implementierung).
Nationale Implementierungsprogramme stellen die Schnittstelle zu den nationalen Qualitätsverträgen (Art. 58a KVG) dar. Inhalte der Implementierungsprogramme können Gegenstand von Qualitätsverträgen oder anderen obligatorischen Vorgaben werden.
Nationale Pilotprogramme progress!
Patientensicherheit Schweiz hat seit 2012 diverse NIP auf Pilotebene unter dem Namen «progress!-Programme» lanciert mit dem Ziel, die Patient:innensicherheit im Gesundheitswesen zu verbessern. Diese progress!-Programme waren Bestandteil der «Qualitätsstrategie des Bundes im Schweizerischen Gesundheitswesen».
Die praxisorientierten Programme testeten den möglichst breiten Einsatz evidenzbasierter Interventionen in bedeutenden Bereichen der Patientensicherheit oder entwickelten zum Teil auch neue Ansätze. Progress!-Programme leiteten somit massgeschneiderte Verbesserungsmassnahmen ein. Allesamt haben sie Modellcharakter und sollten im Sinne eines Pilots testen, ob und wie sich evidenzbasierte Interventionen im Schweizer Kontext umsetzen lassen. Die Programme wurden von einer Sensibilisierungskampagne begleitet, spezifisch auf die Schweizer Verhältnisse angepasst und beinhalteten Umsetzungselemente, Evaluationserhebungen und ein Monitoring.
«Die nationalen Pilotprogramme progress! sind wichtige Meilensteine unserer Arbeit – die Umsetzung nationaler Implementierungsprogramme wird auch in Zukunft im Fokus stehen!»
Dr. Annemarie Fridrich
Geschäftsleiterin
Kriterien und Ziele
Die Pilotprogramme sollen:
- Modellcharakter haben für künftige Programme (Pilot)
- möglichst grossen Effekt haben (Sensibilisierung, Wirkung)
- dazu beitragen, dass in der Schweiz Know-how entsteht und dass daraus für die Zukunft gelernt werden kann
- realistisch sein für die Schweiz und ihre Verhältnisse
- bei den Gesundheitsorganisationen und Fachpersonen Akzeptanz finden und einem Bedürfnis entsprechen
- sowohl Umsetzungselemente als auch Evaluationserhebungen und Monitoring beinhalten
- hinsichtlich spezifischer Fragestellungen wissenschaftlich untersucht werden, um Grundlagen für Weiterentwicklungen zu erhalten
Die einzelnen nationalen Pilotprogramme progress!
Short Facts
Laufzeit: Feb. 2022 – Dez. 2024
Budget: CHF 1 292 400
Leitung: Dr. Annemarie Fridrich
Finanzierung: Eidgenössische Qualitätskommission (EQK)
Publikation 1
Publikation 2
Download 1
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Kontakt
Dr. Annemarie Fridrich
Geschäftsleiterin
+41 43 244 14 80
fridrich@patientensicherheit.ch